TAG 36 ~ FR ~ 07 MAR 2008  

Flug von Christchurch nach Singapore  //  Weiterflug von Singapore nach Mumbai


 

  • Singapore Airlines
    Nach einem stressigen Start in den Tag (Kofferpacken, Tanken, Autorückgabe,...) können wir im Flugzeug entspannen. Wir haben super Plätze mit recht viel Beinfreiheit und ein prima Entertainment-System.

  • Flughafen
    Singapurs Flughafen ist echt der Hammer. Er ist riesig, bietet mehrere Bereiche mit kostenlosem Internet und ist super sauber. Warum bleiben wir nicht hier?

  • Unterkunft
    Hundemüde kommen wir nach etwa 15 Stunden Flug und einer 40-minütigen Taxifahrt (die für indische Verhältnisse wohl ganz gut war) am Hotel an. Wir checken ein und bekommen unser Zimmer gezeigt. Es ist sauber, recht groß und hat gleich um die Flurecke das dazugehörige Bad. Da haben wir wirklich Glück gehabt.
     
  • Singapore Airlines
    Diese Airline ist tatsächlich so gut wie ihr Ruf. Top-Service, gutes Essen und ein geniales Entertainment-System. Das hat mir diesen Mega-Flug-Tag mit 16 Stunden Flugzeit in zwei Abschnitten wirklich sehr versüßt. Ich habe Lissi und der wilde Kaiser, No Country for Old Men, Enchanted (Verwünscht), Alvin and the Chipmunks und zwei Folgen Dr. House gesehen und außerdem noch einige Level von Wario World 3 (Game Boy Color) und Super Mario Bros. (Super Nintendo) gespielt. Das absolute Sahnehäubchen waren unsere Sitzplätze. Einmal erste Reihe vor einer Wand, einmal Notausgang macht zusammen zweimal super Beinfreiheit.

  • Changi Airport
    Hier kann man es drei Stunden aushalten: Tolle Architektur und Gestaltung, kostenlose Internetstationen und WLAN an jeder Ecke und als besonderes Highlight ein kostenlos Kino, das rund um die Uhr aktuelle Filme zeigt.

  • Chateau Windsor
    So heisst unser Hotel in Mumbai und es hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Sehr schicke Einrichtung, außergewöhnlich sauber und wohl das bequemste und größte Bett unserer gesamten Reise.
     
  • Stopover in Singapur
    Es packt uns die Panik. Da wir einen Aufenthalt von drei Stunden haben, schlendern wir durch den großen Flughafen. Je näher wir unserem Abfluggate kommen, umso dunkler wird es, umso komischer riecht es und es werden immer mehr Inder. Auf einmal sind wir die einzigen Europäer und werden demonstrativ angestarrt. Es wird unheimlich. Diese Männer hier sind doch in einem anderen Land, weit weg von zuhause - die müssten es doch gewohnt sein nichtindisch aussehende Menschen zu treffen. Mario bittet mich nett bei der Einreise in Indien keine Probleme zu machen, wenn die uns für Kamera, Foto und Laptop Geld abknöpfen (nach allem was er gelesen hat, kann man häufig seine Wertsachen nur über Bestechungsgelder behalten). Wir überlegten kurz ernsthaft den Flug umzubuchen. Aber Augen zu und durch, sonst ärgert man sich im Nachhinein.

  • Flughafen Mumbai
    Der Flughafen ist eine Katastrophe. Er ist eine „Baustelle“ an der nicht weitergebaut wird. Je näher man dem Ausgang kommt, umso mehr Moskitos gibt es. Während wir auf unser Gepäck warten, das diesmal lobenswerterweise komplett ankommt, werden die kleinen Tierchen zur Plage.
     
  • Müdigkeit
    Trotz der schönen Flüge und der guten Unterhaltung an Bord ist dieser Tag natürlich aufgrund der Zeitverschiebung unwahrscheinlich anstrengend und wir kommen fix und fertig in Mumbai an.

  • Taxifahrt
    Es war nicht ganz sooo schlimm wie erwartet, aber die Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel in Mumbai war in jedem Fall etwas zu aufregend für meinen Geschmack. Hier fährt einfach jeder wild drauf los, nimmt keine Rücksicht und wenn man sich zu nahe kommt wird einfach gehupt was das Zeug hält. Verkehrschaos pur.
     
TAG 37 ~ SA ~ 08 MAR 2008  

Erkundung der Touristenviertel in Mumbai


 

  • Ausgeschlafen
    Komisch. Nach 6 Stunden Schlaf wachen wir von alleine auf und fühlen uns wieder frisch.

  • Erkundungstour
    Wir wollen Mumbai unsicher machen, also rüsten wir uns mit Wasser, Foto und Kamera aus. Als erstes versuchen wir einen Stadtplan zu erstehen, was nicht ganz so einfach war. Erfreulicherweise hatten wir einige Kopien und Notizen über die Stadt mitgenommen, so dass wir jetzt ohne verschwundenen Reiseführer nicht ganz aufgeschmissen waren. Die Gebäude sind wirklich beeindruckend. Und zwischen den kleinen Straßenständchen kann man den ganzen Tag vertrödeln.
     
  • Architektur
    Um etwas Positives zu sagen: Hinter all dem Schmutz und Smog verbirgt sich hier wirklich ein architektonisches Highlight neben dem anderen. Zu den vielen palastartigen Strukturen gesellen sich viktorianische und Art Déco-Einflüsse und bestimmt noch jede Menge andere Baustile, die ich nicht kenne. So gesehen eine tolle Stadt zum einfach nur herumlaufen und Gebäude anschauen.
     
  • Mumbai
    Alles in Allem sind wir doch mehr geschockt als überrascht. So ein Dreck, Gestank und aufdringliche Menschen. Auf unserer Tour durch die City werde ich von Männern lüstern begafft. Widerlich! Sobald Mario mehr als einen Meter von mir weg ist, drücken sie sich eng an einem vorbei und versuchen, Kontakt aufzunehmen. Aber unbeirrt setzen wir unseren Weg fort. Leider springt einmal ein Mann vor mich und versucht, mich nicht mehr durchzulassen. Ich nehme Anlauf ducke mich und renne halb unter ihm vorbei. Das geht alles so schnell, dass Mario nichts davon mitbekommt. Dafür bekommt er vom nächsten Erlebnis um so mehr mit. Ein Mann spricht ihn an und macht so, als sei etwas an seinem Kopf. Nach einigem Hin und Her bleibt Mario stehen (er denkt, der Mann wolle ihm vielleicht nur helfen, weil ein gefährliches Tier an seinem Kopf ist). Mit einer Hand hält ihn der Mann fest und aus der anderen zieht er eine Pinzette und geht damit blitzschnell zu seinem Ohr. Ich sehe alles, schreie laut, schlage seine Arme runter und schubse ihn halb um. Der Mann schaut belämmert und macht seinen Mund auf, in dem alles rot ist und wohl blutet. Das ganze ist nur 300 Meter vom Taj Mahal Hotel passiert. Wo soll man denn hier sicher sein. Geschockt laufen wir weiter. Auf dem Rückweg vom Gateway of India wird Mario erneut festgehalten und beinahe mit einer Pinzette überfallen. Diesmal wehrt er sich selbst erfolgreich. Wir beschließen zurück zum Hotel zu gehen. Auf unserem Weg müssen wir noch mehrere Verfolger abschütteln, schaffen es aber körperlich unbeschadet anzukommen. Ach ja, bei den Berichten darf man den Straßenverkehr nicht vergessen. Sicherlich ist es sicherer zu Fuß als im Taxi, was aber nicht heißen soll, dass es sicher ist. Rote Ampeln, Bremsen, wer kennt das schon? Man fährt hier gerne zielstrebig auf Fußgänger zu und hupt. Was für uns unvorstellbar ist: es würde niemals jemand bremsen. Es ist also schwierig, über Straßen zu kommen. So ziemlich die gleiche Masse an Verkehr gibt es aber auch auf den „Gehwegen“. So viele Menschen, unvorstellbar.
    Was nicht so schlimm ist, wie berichtet wurde, sind die Bettler. Ich dachte, es wäre schrecklich für mich, ihnen nichts geben zu können. In allen Reiseführern steht, sobald man einem etwas gibt, muss man zu einem Polizisten, der einen aus den Massen der anderen, die sofort ankommen, befreit. Die Bettler haben einen nicht angefasst und nicht verfolgt. Sie tun einem einfach nur leid, aber Gefahr ging von ihnen nicht aus.

  • nach Hause
    Wir haben uns kurzer Hand entschlossen, früher nach Hause zu fliegen. Die Luft hier ist schrecklich, man hat das Gefühl, nicht richtig atmen zu können und körperlich sind wir beide doch ziemlich mitgenommen. Außerdem hält das wasserdichte Verbandsmaterial nicht und Marios Fuß ist immer noch offen. Da hier das Leitungswasser aber nicht so das Beste ist, soll es nicht getrunken und nicht zum Zähneputzen verwendet werden und natürlich nicht an offene Wunden kommen. Fazit: Abreise. Wir laufen zum nächsten Lufthansa Büro und versuchen, umzubuchen. Leider ist das Office am Wochenende geschlossen. Im Hotel ruft Mario die Hotline an und schafft es für Montag Nacht einen Flug zu bekommen und für Sonntag auf die Warteliste gesetzt zu werden.
    Um 23 Uhr machen wir uns auf zum Flughafen, an dem wir um 3 Uhr erfahren, dass wir nicht ins Flugzeug kommen werden. Also bemühen wir uns um ein Taxi und fahren 45 Minuten wieder zurück. Leider gab es im Hotel ein Missverständnis, so dass unser Raum nur bis 12 Uhr für uns reserviert wurde. Also werden wir morgen früh um 10 Uhr an die Rezeption gehen müssen, um nach einer Lösung zu suchen.
     
  • Stadterkundung
    Hier kann man sich einfach nicht wohl fühlen: Dieser Gestank, dieser Dreck, dieser unfassbare Smog... Dazu wird man permanent von Bettlern (höflich) und Händlern (unhöflich) verfolgt. Nachdem mir ein junger Mann versucht hat, eine Pinzette ins Ohr zu rammen reicht es uns. Wir machen uns auf den Weg zum Lufthansa-Büro um unseren Rückflug umzubuchen. Fünf Tage halten wir hier nicht aus. Leider hat die Lufthansa am Wochenende (auch samstags!) geschlossen, also rufen wir vom Hotel aus am Flughafen an. Der nächste Flug ist ausgebucht, wir kommen aber auf die Standby-Liste.
     
TAG 38 ~ SO ~ 09 MAR 2008  

Fehlgeschlagener Abflugversuch  //  Frustriertes Warten im Hotelzimmer


 

  • Hotel
    Die Hotelangestellten sind sehr hilfsbereit. Sie versuchen vergeblich eine andere Unterkunft für uns zu suchen. Schließlich wird uns angeboten, bis 21 Uhr im Zimmer verweilen zu dürfen und dafür auch nur den halben Preis zu zahlen.

  • Restaurant
    Um 21 Uhr laufen wir die 300 Meter zum angeblich besten Restaurant der Stadt. Glücklicherweise hatten wir mittags einen Tisch reserviert, sonst hätten wir keinen Platz bekommen. Das Essen ist echt gut und als wir Saft bestellen, wird er frisch gepresst serviert. Wir lassen es uns echt gut gehen und zahlen am Ende zu zweit 18 Euro...

  • Abflug
    Um 22.30 Uhr fahren wir los zum Flughafen und schaffen es mit nur wenig Diskussionsaufwand mit dem Militär, in den Flughafen (ohne Abflugticket von heute Nacht) rein gelassen zu werden. Das Militär kontrolliert alle Tickets und lässt nur Passagiere, die in den nächsten Stunden abfliegen werden rein. Da wir am Wochenende umgebucht haben, wurde die Reservierung nur im System umgebucht und wir erhielten keine neuen Tickets. Auch beim Einchecken läuft nach kurzem Zögern und wiederholter Suche nach unserer Reservierung alles reibungslos.

    ... und wir atmen tief ein. Was für eine gute Luft in diesem Flugzeug. Als wir in Frankfurt landen, fühlen wir uns wie in den Bergen: Frischluft pur, ohne Kot- und Kadavergeruch.
     

  • WLAN im Hotel
    Unser Hotel wirkt in dieser Stadt fast schon wie ein Anachronismus und gestaltet uns die Wartezeit auf den Heimflug so angenehm wie möglich. Selbst die Internetverbindung per WLAN ist hier deutlich schneller als auf allen Campingplätzen in Neuseeland.
     
  • ?
    Was soll heute schon ein LOWLIGHT sein? Wir haben alles Wichtige gesehen, mehr oder minder freiwillige Erfahrungen gemacht und können uns einigermaßen sicher sein, bald wieder zuhause zu sein.
     
  • gescheiterter Fluchtversuch
    Die lange Taxifahrt an den Flughafen, die Sicherheitskontrollen, das ewige Warten am Check-In-Schalter, die titale Übermüdung - ALLES UMSONT!
    Um 2:30 Uhr morgens bekommen wir mitgeteilt: Jeder Platz ist belegt, wir können nicht mitfliegen. Frustriert treten wir die Rückfahrt zum Hotel an.
     
TAG 39 ~ MO ~ 10 MAR 2008  

Flug von Mumbai nach Frankfurt
 

Immer dieses Fazit...

Ja, ja, natürlich ist es schön zuhause zu sein. Die lieben Verwandten und Freunde zu sehen, in seinem eigenen Bettchen mit guter Matratze und warmen Deckbett zu schlafen, eine eigene Dusche ohne Zugluft zu haben und endlich nicht mehr ständig auf Fast Food angewiesen zu sein. Aber immer noch lodert in mir die Reiselust. Es fühlt sich schon beklemmend an, keine weitere Reise in Aussicht zu haben. Ich bereue keinen unserer Stopps und würde die Reise selbstverständlich genau so wieder machen.

Ja, auch Indien - mit seiner langen LOWLIGHT-Spalte - war eine super Erfahrung, die ich nicht missen wollte.


Das war's also mal wieder und trotz aller abenteuerlicher Verwicklungen mit verschwundenem Gepäck, Spinnenbiss und Attacken in Mumbai hat es natürlich auch wieder unendlich viel Spaß gemacht. Nach all dem Stress brauche ich jetzt aber dringend mal Urlaub. :-)

Beim Fazit unserer letzten Reise hatte ich Folgendes geschrieben:
Danke fürs Mitlesen! Bis zum nächsten Mal... Naja... In 20 Jahren oder so...

Bei Caro hingegen war zu lesen:
Nach spätestens zwei Wochen zu Hause, will ich sicher wieder weg.

Mit einem Abstand von zwei Jahren zur letzten Reise haben wir uns also ungefähr in der Mitte getroffen... Weitere Prognosen wage ich vorsichtshalber nicht mehr zu treffen. Ich habe mich zwar diesmal noch sehr viel mehr gefreut endlich wieder zu Hause zu sein, aber das Fernweh wird mit Sicherheit eher früher als später wieder einsetzen.

In diesem Sinne: Man liest sich.